Ja, auch ich bin wieder daheim und habe den Luxus frischen, warmen Wassers aus der Leitung genossen... nur? Warum kam mein Kaffee heute Morgen nicht ans Bett? Ich musste doch tatsächlich aufstehen und selbst aufs Knöpfchen drücken. Ihr verzeiht mir daher bitte meine Verwirrung und das etwas spät nachgereichte Fazit
Fazit? Was schreibt man eigentlich nach einer solchen Woche unbeschreiblicher Eindrücke? Aber beginnen wir von Anfang an...
Unser Umfeld hat uns lange nicht ernst genommen, wenn wir irgendwo mal ein Wort von der Grundidee der "Weihnachtsmuffeltour" haben fallen lassen. Als wir 2 Wochen vor Weihnachten in der Werkstatt standen, Winden und Elektrik verbaut und Stoßstangen geschnitzt haben, haben es Einige immer noch auf den Habenwollenfaktor geschoben...
In der Vorweihnachtswoche wurden dann die braven, schneeflöckchenverzierten ATs ins Lager verbannt und S/T Maxx bzw. KM3 - ganz ohne jegliches EU-Winterregulierungswahn-Abzeichen - montiert. Als wir dann auch noch die Dachzelte aufgesetzt haben mussten wir dringend weg bevor uns unser Umfeld die Jungs mit den weißen Jacken auf den Hals gehetzt hätte... also los...
Wir hatten einen Plan, und zumindest den Start haben wir auch wie geplant durchgeführt. Während halb Europa von heftigen Stürmen und Überschwemmungen heimgesucht wurde, verließen wir noch vor Sonnenaufgang die "Bavarian Main City" und einige Fahrstunden später konnten wir am eigenen Leib erfahren, dass Schneeflöckchen auf den Reifen völlig überbewertet sind (zumindest bei geschlossener Schneedecke auf der Autobahn). Wir waren tatsächlich die Einzigen vor dem Schneepflug und hinter uns wurde die Autobahn kurz darauf voll gesperrt. Unsere Grobstoller hat das ziemlich unbeeindruckt gelassen...
MTs auf Schnee
Die Wetterlage bis zum Karawankentunnel hatte natürlich Einfluss auf die geplante Reisedurchschnittsgeschwindigkeit, und obwohl uns auf der slowenischen Seite bereits die Sonne ins Gesicht lachte konnten wir den Zeitverlust nicht mehr aufholen. So hat der vorausfahrende Kürbis - ganz ohne Suchen - schließlich die volle Dröhnung Freitags-Rushhour in/um Zagreb gefunden...
Durch Julians bisherige Erfahrungen mit dem Grenzübergang "Slavonski Brod" haben wir uns entschieden die Autobahn etwas früher zu verlassen und die Sava bei Gradiška zu überqueren. Nachdem wir uns an ca. 10 km LKW-Kolonne vorbeigemogelt hatten, eine gute Entscheidung... Ausweis, Stempel, zack und weiter...
Die Serpentinenstrecke hoch zum Kozara-Nationalpark haben wir erst nach Sonnenuntergang erreicht und unser Lagerplatz begrüßte uns mit leichtem Graupelschauer... also schnell was futtern und ab ins warme Bett...
Was wir die nächsten Tage bei traumhaftem Wetter erlebt haben, könnt ihr in Ansätzen aus den Tagesberichten und Julians Abschlussbericht entnehmen... diese Eindrücke in Worte zu fassen ist nicht leicht und würde den Rahmen dieses Fazits deutlich sprengen. An dieser Stelle nur soviel...
@Luigi lieber Julian... es war mir ein Fest mit dir gemeinsam jeden Plan über den Haufen zu schmeißen - entspannter kann eine Feiertagsflucht nicht sein und ich bin froh dass wir einer Meinung sind... da müssen wir wieder hin...
Und an alle Anderen... wenn euch unsere Tour und unsere Berichte veranlassen es selbst einmal zu machen... tut es einfach... aber seid euch dessen bewusst und gewarnt - der "Klang der bosnischen Wälder" wird tiefe Erinnerungen hinterlassen... in euch selbst und im Lackkleid eures Fahrzeugs...
Klang der bosnischen Wälder ;)
Viele Grüße... wir hoffen jeder hatte ein nach seinen Vorstellungen schönes Weihnachtsfest und wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr
Todi
PS. ja, wir haben alle Tracks aufgezeichnet und stellen sie Interessierten (nach Überarbeitung) gerne für die eigene Planung zur Verfügung. Bei allen Fragen zur Vorbereitung und zur Tour selbst - fragt uns einfach...